Seehundbestand im niedersächsischen Wattenmeer auf hohem Niveau stabil
Der Seehundbestand im niedersächsischen Wattenmeer ist auf hohem Niveau stabil. Das ist nach Angaben des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg vom Donnerstag das Ergebnis der sommerlichen Zählflüge. Auf den Küsten und Sandbänken zwischen Ems und Elbe wurden demnach rund 8900 Exemplare registriert, etwa 2200 davon waren Jungtiere. Im Vorjahresvergleich waren es etwa 200 erwachsene Seehunde mehr gewesen, die Jungtierzahl blieb etwa konstant.
Das niedersächsische Wattenmeer ist nur ein Teil des Verbreitungsgebiets der Seehunde, das sich von den Niederlanden im Süden bis nach Dänemark im Norden erstreckt. Die Zahl der Seehunde stieg in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund von Schutzbemühungen wieder deutlich. In Niedersachsen, wo Mitte der 70er Jahre nur noch rund 1100 Tiere gezählt wurden, liegt deren Zahl bereits seit mehr als zehn Jahren wieder konstant bei mehr als 8000.
Das Laves organisiert die jährliche Seehundzählflüge auf niedersächsischem Gebiet. Diese finden koordiniert auch in allen anderen Wattenmeerbereichen statt. Im Herbst veröffentlicht das Gemeinsame Wattenmeersekretariat der drei Nordseeanrainerstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark in Wilhelmshaven dann eine Gesamtbilanz jährliche für die Seehundbestände.
Seehunde sind wie andere Meeressäugetiere sehr anfällig für Infektionen und werden nach Angaben des Laves auch deshalb so intensiv beobachtet. 1988 und 2002 kam es zu verheerenden Ausbrüchen der Seehundstaupe, welche die Bestände im Wattenmeer drastisch dezimierten. In diesem Jahr gebe es bislang aber keinen Hinweis auf Seehundstaupe oder andere gefährliche Erreger wie die Vogelgrippe, hieß es vom Laves. Die Tiere machten "einen vitalen Eindruck".
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