Zoll entwickelt neue Methode zur Drogensuche mit Spürhunden in Frachtcontainern
Der Zoll hat am Mittwoch im Hafen von Bremerhaven eine zeitsparende neue Methode zur Drogensuche mit Spürhunden in Seefrachtcontainern vorgestellt. Wie das Hauptzollamt in Bremen mitteilte, wird dabei die Luft aus dem Inneren von Containern abgesaugt und dann von einem der speziell ausgebildeten Tiere auf Rauschgiftspuren untersucht. So können mehr Container in kürzerer Zeit überprüft werden.
"Bisher konnten wir Spürhunde an Seecontainern nur einsetzen, wenn der Innenraum für den Hund zugänglich war. Bei vollen Containern und sperrigen Gütern war das nur nach zeitintensivem Ausräumen des Containerinnenraums möglich", erklärte die Leiterin des Bremer Hauptzollamts, Nicole Tödter. Mit der neu entwickelten Methode lasse sich künftig "eine größere Anzahl an Containern in kürzerer Zeit direkt vor Ort mit den Hunden abspüren".
Europäische Seehäfen sind in den vergangenen Jahren laut Sicherheitsbehörden zunehmend zum Durchgangs- und Umschlagsplatz für große Rauschgiftlieferungen geworden, insbesondere für Kokain aus Südamerika. Wiederholt wurden in ganz normalen Containern bereits riesige Drogenmengen im Umfang von mehreren hundert Kilogramm oder sogar im Tonnenbereich abgefangen und beschlagnahmt.
Dahinter steckt den Behörden zufolge eine geänderte Schmuggelstrategie des internationalen organisierten Verbrechens. Das zum Weiterverkauf bestimmte Rauschgift wird in Südamerika in Containern versteckt und dann von Komplizen nach Ankunft in Europa irgendwo entlang der Transportkette wieder entnommen. Oft wird es gar nicht getarnt, sondern einfach zwischen der Ladung platziert.
Die neue Aufspürmethode wurde laut Zoll am Hauptzollamt Bremen unter Beteiligung der Zollhundeschule im niedersächsischen Bleckede entwickelt. Mit der aus den Containern abgesaugten Luft wird demnach ein "Geruchsträger" erzeugt, der den Hunden vorlegt werden kann. Dabei gibt es zwei Varianten, eine davon ist eine mobile und leichte "Rucksacklösung" zum Einsatz an besonders schwer zugänglichen oder beengten Abstellorten, wie die Behörde weiter berichtete.
Auf einem vom Zoll am Mittwoch veröffentlichten Bild war zu sehen, wie Luft aus mehreren Containern mit dünnen Lanzen angesaugt und über Schläuche in eine Metallbox geleitet wird. Darin befindet sich der Geruchsträger, den der Hund untersucht.
Die Kombination von Absaugtechnik und Geruchsträger hat demnach noch einen weiteren Vorteil: Die Träger samt potenziell daran haftenden Drohenspuren lassen sich aufheben und ermöglichen damit auch eine spätere Kontrolle durch Spürhunde. Das etwa sei hilfreich, falls die Tiere "einmal durch parallel stattfindende Einsätze gebunden sein" sollte, erklärte der Bremer Zoll.
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