Erzeugerpreise gewerblicher Produkte legen abermals kräftig zu
Die Hersteller gewerblicher Produkte haben im Juni deutlich mehr Geld für ihre Waren und Erzeugnisse verlangt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Erzeugerpreise um 32,7 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Gegenüber dem Vormonat, als mit einem Plus von 33,6 Prozent ein neuer Rekord erreicht wurde, war die Preisentwicklung damit leicht rückläufig.
Die Erzeugerpreise gelten als ein Indikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, die infolge des Ukraine-Kriegs und der massiv gestiegenen Energiekosten zuletzt bereits deutlich gestiegen waren; im Juni lag die Inflationsrate bei 7,6 Prozent.
Auch für den Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte ist nach Angaben des Statistikamtes "weiterhin die Preisentwicklung bei Energie" hauptverantwortlich. Demnach waren die Energiepreise im Juni im Schnitt 86,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber Juni 2021 von 141,1 Prozent. Kraftwerke zahlten für Erdgas 227 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Industrieabnehmer war Erdgas 182,6 Prozent teurer und für Wiederverkäufer 159,5 Prozent.
Hohe Preissteigerungen gab es nach Angaben des Bundesamtes auch bei Vorleistungsgütern - vor allem bei Metallen, Dünge- und Futtermitteln sowie Industriegasen und Verpackungsmitteln aus Holz. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen mit plus 104,4 Prozent. Papier und Pappe waren 51,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, wobei sich Zeitungsdruckpapier um 102,5 Prozent verteuerte.
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