Facebook-Mutter Meta mit weniger Gewinn im vierten Quartal
Die Facebook-Muttergesellschaft Meta hat im vierten Quartal mit einem gesunkenen Gewinn die Anleger enttäuscht. Das Unternehmen meldete am Mittwoch einen Nettogewinn von 10,3 Milliarden Dollar (9,1 Milliarden Euro), acht Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Umsatz von 33,7 Milliarden US-Dollar entsprach den Erwartungen, aber für das laufende Quartal rechnet das Unternehmen nur mit 27 bis 29 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Die Aktien der Firma fielen daraufhin im elektronischen Handel nach Börsenschluss in New York um mehr als 22 Prozent. Meta erklärte, dass es aufgrund der wachsenden Konkurrenz schwieriger sei, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erhalten. Die Firma gab an, dass die Nutzer auf der Bilderplattform Instagram beispielsweise mehr Zeit mit "Reels" verbrachten, einem vom Konkurrenten Tiktok inspirierten Format für Kurzvideos, "das niedrigere Vergütungssätze" als die klassischen Instagram-Formate generiert.
Vor allem aber hatte das Unternehmen davor gewarnt, dass die vom iPhone-Hersteller Apple im vergangenen Jahr auferlegten Regeln für zielgerichtete Werbung negative Auswirkungen auf seine Finanzergebnisse haben könnten. Apple verlangt von App-Herausgebern, dass sie um Erlaubnis bitten, Daten zu sammeln - sehr zum Leidwesen von Unternehmen wie Meta, deren Geschäftsmodell auf dem Verkauf von Werbung beruht, die fein auf den Geschmack und die Gewohnheiten der Verbraucher zugeschnitten ist.
Diese Änderung "beeinträchtigt die Fähigkeit von Meta, die Leistung von Werbekampagnen zu bewerten", erklärte Debra Aho Williamson, Analystin bei eMarketer. "Wir schätzen, dass einige Werbetreibende Ende 2021 und Anfang 2022 damit begonnen haben, sich teilweise von Meta zurückzuziehen, um alternative digitale Kanäle zu testen."
Es sind die ersten Ergebnisse, die der US-Konzern seit seiner Namensänderung Ende Oktober veröffentlicht. Damals hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg angekündigt, dass sich sein Unternehmen auf das "Metaversum" konzentrieren wolle, das im Silicon Valley als die Zukunft des Internets gesehen wird. In dieser Vision sollen sich die Nutzer in virtuellen Paralleluniversen treffen, arbeiten und unterhalten.
Bislang schlägt sich diese Vision vor allem in Milliardeninvestitionen in der Sparte Facebook Reality Labs nieder. Adam Mosseri, der Chef von Instagram, kündigte am Mittwoch an, dass die Nutzer nun ihren Avatar erstellen können, der als Identität im Metaversum dienen soll. "Es ist eine virtuelle Darstellung dessen, wer Sie sind", sagte er in einem Video. Der Avatar sei "dynamischer" als ein Profilbild, die Nutzer könnten ihn mit eigener Kleidung und "jeglichem digitalen Besitz" ausstatten.
Das Ziel sei, dass die Menschen "diese Identität und diese Güter mitnehmen können, wohin auch immer sie im Metaversum gehen". Dabei sollte es egal sein, ob die Apps von Meta oder einem anderen Unternehmen entworfen wurden. Analysten wie Williamson bezweifeln allerdings, dass diese Vision in naher Zukunft große Gewinne abwerfen wird.
Das Vertrauen der Anleger wird auch durch den großen Misserfolg von "Diem" beeinträchtigt, dem digitalen Währungsprojekt, das Facebook 2019 mit großem Pomp gestartet hatte, um eine neue Zahlungsmethode außerhalb der traditionellen Bankkreisläufe anzubieten. Die unabhängige Einheit, die es von Genf aus betreute, hatte am Montag bekanntgegeben, dass sie ihre wichtigsten Vermögenswerte verkaufen und sich auflösen würde. Das Projekt konnte demnach die Regulierungsbehörden nicht überzeugen.
Wie Meta weiterhin mitteilte, nutzten Ende 2021 2,8 Milliarden Menschen mindestens einmal täglich eine der vier Tochter-Plattformen Facebook, Instagram, Messenger und Whatsapp, was einem Zuwachs um acht Prozent im Jahresvergleich entsprach. 3,6 Milliarden Menschen nutzten Metas Dienste mindestens einmal im Monat, ein Plus von neun Prozent.
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