Japanische Zentralbank hält an lockerer Geldpolitik fest
Ungeachtet der Zinswende in zahlreichen Ländern wegen der hohen Inflation infolge des Ukraine-Kriegs hält die japanische Zentralbank an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Die Zentralbank beließ den Leitzins am Freitag bei minus 0,1 Prozent. Zugleich wiesen die Währungshüter in Tokio darauf hin, dass den Entwicklungen an den Finanz- und Devisenmärkten und den Auswirkungen auf Japans Wirtschaftstätigkeit und Preise "gebührende Aufmerksamkeit" geschenkt werden müsse.
Die japanische Währung Yen ist gegenüber dem Dollar derzeit so schwach wie seit 24 Jahren nicht mehr. Ein schwächerer Yen hilft dabei japanischen Exporteuren, wie Wirtschaftsexperte Yoshikiyo Shimamine vom Forschungsinstitut Dai-ichi Life erklärte. Für die Zentralbank wiege dies womöglich schwerer als "die negativen Aspekte eines billigeren Yen - hohe Preise für importierte Waren, unter denen die Menschen ohne ausreichende Lohnerhöhungen leiden", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Die ultralockere Geldpolitik der Zentralbank zielt darauf ab, die Konjunktur der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt anzukurbeln und eine Inflation von zwei Prozent zu erreichen - ein Ziel, das während der langjährigen Preisstagnation in Japan meist außer Reichweite war. Im April hatte die Inflationsrate in Japan 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und den höchsten Stand seit 2015 erreicht. Damit liegt die Entwicklung der Verbraucherpreise aber deutlich unterhalb der Preissteigerungen beispielsweise in den USA oder in Europa.
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