Studie: Energetische Sanierung steigert Kaufpreis und Mieten deutlich
Die energetische Sanierung von Wohnungen und Häusern schlägt sich einer Studie zufolge spürbar in höheren Kaufpreisen und Mieten nieder. Wie das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel am Dienstag mitteilte, kostet eine Eigentumswohnung in den Energieklassen A+ oder A derzeit rund 650 Euro pro Quadratmeter mehr als eine vergleichbare Wohnung der Klasse D oder E. Den Preisaufschlag gibt es demnach jedoch nur, wenn ein Bedarfsausweis vorliegt.
Bei den Monatsmieten liegt der Preis bei den höheren Energieklassen 0,85 Cent pro Quadratmeter über dem Niveau der Klassen D und E. Für Eigentümer biete dies einen wichtigen Anreiz zu investieren, erklärte das IfW. Die Sanierung kostet demzufolge 700 Euro pro Quadratmeter - jedoch ohne staatliche Zulagen. Die tatsächlichen Ausgaben für Eigentümer dürften daher laut Studie geringer sein.
"Marktteilnehmer sind bereit, für eine energetische Sanierung einen angemessenen Preisaufschlag zu bezahlen - aber nur, wenn die nötigen Informationen darüber transparent sind", erklärte Forscher Steffen Zetzmann. Wird die Energieeffizienz über den Verbrauchsausweis nachgewiesen, ist die Preissteigerung deutlich geringer. Damit gibt es bei A+ oder A-Gebäuden laut Studie 225 Euro pro Quadratmeter mehr. Bei der Miete sind es 45 Cent.
Bedarfsausweise stellen den theoretischen Energiebedarf eines Gebäudes dar und werden von Fachleuten erstellt. Ein Verbrauchsausweis indes stützt sich auf das individuelle Nutzverhalten der Bewohner in den vergangenen drei Jahren. Der Bedarfsausweis ist für Neubauten verpflichtend.
Die IfW-Forscher forderten, den Bedarfsausweis auch im Bestand als Standard einzuführen. "Dadurch dürfte sich die Sanierungsrate bei Immobilien in Deutschland spürbar erhöhen", erklärte Zetzmann.
Für die Studie wertete das IfW Kauf- und Mietpreise von Eigentumswohnungen aus den Jahren 2014 bis 2024 in 19 deutschen Städten aus.
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