Nach Trennung von Reis: Bochum verpasst ersten Sieg
Nach der Trennung von Trainer Thomas Reis hat der VfL Bochum seine Rekordjagd im Tabellenkeller zwar gestoppt, aber auch im siebten Anlauf nicht den ersten Saisonsieg gefeiert - trotz tatkräftiger Unterstützung des 1. FC Köln. Ein Eigentor von Benno Schmitz reichte den Westfalen nur zu einem 1:1 (1:0) - Bochum bleibt damit Tabellenletzter, wird aber nicht der erste Klub in 60 Jahren Fußball-Bundesliga, der mit sieben Niederlagen startet.
Schmitz brachte mit seinem Fauxpas (9.) die Bochumer in Führung. Der eingewechselte Linton Maina (88.) glich für die Rheinländer aus, die damit in dieser Spielzeit auswärts ungeschlagen blieben, allerdings den Sprung in die erweiterte Spitzengruppe verpassten. Der VfL, nach sechs Runden das schlechteste Team in der Bundesligageschichte, schöpfte unter Interimstrainer Heiko Butscher ein klein wenig neue Hoffnung.
Sechs Tage nach der Freistellung des Aufstiegshelden und Ur-Bochumers Reis hielt sich die befürchtete Kritik an der Vereinsführung in Grenzen. Einzig ein Transparent mit der Aufschrift "Unsere Werte verraten" zeigte den Unmut vieler Fans über die umstrittene Entscheidung. Inbrünstig wie immer sang der VfL-Anhang vor dem Anpfiff Herbert Grönemeyers "Bochum"-Hymne, dann nebelten einige von ihnen mit Pyrotechnik das gesamte Ruhrstadion ein.
"Weniger labern, mehr machen", hatte Butscher vor seinem dritten Einsatz als Interimscoach bei den Westfalen gefordert. Der 42-Jährige handelte und stellte das Team gegenüber dem 1:3 im Straßenbahnduell bei Schalke 04, der letzten Partie unter Reis, auf vier Positionen um. Besonders bemerkenswert: Angesichts der Probleme in der Defensive verhalf der U19-Coach dem 18-jährigen Tim Oermann zum Bundesligadebüt in der Innenverteidigung. Das Eigengewächs machte seine Sache ordentlich.
Kölns Coach Steffen Baumgart warf drei Tage nach dem 4:2 in der Conference League gegen den 1. FC Slovacko aus Tschechien erneut die Rotation an und tauschte sieben Spieler aus - zurück zu seiner Bundesliga-Formation.
Die Bochumer Fans bejubelten jede Aktion ihrer Mannschaft lautstark - offensiv wie defensiv. Und das frühe Führungstor, das höchst kurios zustande kam. Nach einer Flanke von Gerrit Holtmann schoss FC-Kapitän Jonas Hector im Fünfmeterraum Schmitz an, der den Ball ins eigene Tor lenkte - Bochumer Angreifer waren weit und breit nicht zu sehen.
Köln antwortete mit wütenden Angriffen, doch die Gastgeber hatten die nächste hochkarätige Chance: Holtmann traf den Pfosten (19.). Auf der Gegenseite köpfte Ellyes Skhiri völlig frei aus drei Metern neben das Tor (39.).
Nach der Pause gestalteten die Gastgeber das Spiel etwas ausgeglichener, Köln war nicht mehr ganz so dominant - aber treffsicher durch Maina, der Riemann tunnelte. Nikola Soldo (90.+4) vergab aus wenigen Metern die Riesenchance zum Kölner Sieg.
林-L.Lín--THT-士蔑報