Märtens und gemischte Lagenstaffel als Zweite ins Finale
Vizeweltmeister Lukas Märtens hat bei der Schwimm-EM in Rom souverän sein erstes Einzelfinale erreicht - mit leisen Medaillenhoffnungen. 15 Stunden nach Platz sieben mit der 4x200-m-Freistilstaffel kraulte der 20-Jährige aus Magdeburg im Foro Italico als Vorlaufzweiter in den Endlauf über 800 m am Samstag (19.37 Uhr).
Märtens, bei der WM vor sieben Wochen nach Silber über 400 m im Vorlauf über die doppelte Distanz noch gescheitert, ließ sogar den fünfmaligen Europameister Gregorio Paltrinieri aus Italien hinter sich. Nur der ukrainische Titelverteidiger Michailo Romantschuk, der wegen des Krieges in seiner Heimat mit Märtens in Magdeburg trainiert, war schneller.
"Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden. Es hat sich aber schon ein bisschen härter angefühlt, als ich eigentlich wollte", sagte Märtens, "aber da kann man nicht pokern, sonst ist man ganz schnell raus." Seine Chancen beurteilte er sehr zurückhaltend: "Mal schauen, was die anderen machen. Ich denke, wenn ich da eine gute Platzierung im Finale mache, bin ich sehr zufrieden." Auch Sven Schwarz (Hannover) qualifizierte sich als Sechster für den Endlauf, Freiwasser-Staffelweltmeister Oliver Klemet (Frankfurt/Main) schied dagegen als 13. aus.
Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock, bei der WM in Budapest Silbermedaillengewinner über 800 m, hatte wegen seines Trainingsrückstands auf den Start verzichtet. Der 24-Jährige hatte sich wie Märtens nach den Weltmeisterschaften mit Corona infiziert, erkrankte aber schwerer und musste mehrere Wochen mit dem Training aussetzen. Wellbrock konzentriert sich in Rom zunächst auf die 1500 m ab Montag, danach will er entscheiden, ob er auch im Freiwasser antritt.
Die gemischte Lagenstaffel mit Ole Braunschweig, Nele Schulz (beide Berlin), Lucas Matzerath (Frankfurt/Main) und Angelina Köhler (Hannover) zog als zweitschnellstes Quartett hinter den Niederlanden ins Finale am Abend (19.40 Uhr) ein und darf sich Medaillenchancen ausrechnen. Als 17. gerade noch ins Halbfinale über 100 m Brust rutschte Bente Fischer (Neckarsulm), weil von den vier Italienerinnen vor ihr nur zwei an der zweiten Runde teilnehmen dürfen.
Für den Höhepunkt der Vorläufe am zweiten Wettkampftag sorgte Doppel-Weltmeister David Popovici. Der 17-jährige Rumäne schlug über 100 m Freistil nach 47,20 Sekunden an und war damit 38 Hundertstel schneller als bei seinem WM-Triumph in Budapest. Zum Weltrekord des Brasilianers Cesar Cielo von 2009, ebenfalls im Foro Italico erzielt, fehlten dem neuen Schwimmstar nur 29 Hundertstel.
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