Schnellster Mann Afrikas hofft noch auf WM-Start
Vom Rollfeld direkt in den WM-Startblock? Im Visum-Chaos um Sprinter Ferdinand Omanyala (Kenia) deutet sich in letzter Minute doch noch ein Happy End für den Medaillenkandidaten über 100 m an. "Omanyala wurde heute Morgen im Sportministerium vorstellig und hat das Visum für die Reise erhalten. Er sollte heute Abend im Flugzeug sitzen und morgen früh in Oregon ankommen", sagte sein Trainer Duncan Ayiemba der Nachrichtenagentur AFP - einen Tag vor Beginn der WM in Eugene (15. bis 24. Juli).
Zuvor hatte Omanyala, mit seinen 9,85 Sekunden der drittschnellste Mann der Welt in diesem Jahr, seine Hoffnungen auf eine rechtzeitige Einreise bereits aufgegeben. "Es gibt nichts, was ich tun kann", sagte der schnellste Mann Afrikas: "Ich habe die Situation akzeptiert und werde mich jetzt auf die Commonwealth Games in Birmingham konzentrieren."
Nun wird es ein Wettlauf gegen die Zeit: Für Omanyala und Co. stehen die WM-Vorläufe am Freitag um 18.50 Uhr Ortszeit (Samstag, 3.50 Uhr MESZ) auf dem Programm, Halbfinale und Finale steigen dann einen Tag später. "Er wird ein paar Stunden Zeit haben, um sich auszuruhen, bevor er in den Vorläufen antritt und sich hoffentlich für das Halbfinale und das Finale qualifiziert", sagte Trainer Ayiemba.
Warum es zu der Verzögerung bei der Visum-Vergabe kam, war zunächst nicht bekannt. Omanyala war aber bei weitem nicht der einzige afrikanische Athlet mit diesem Problem. Bei einem Teil des Teams aus Südafrika verzögerte sich etwa die Weiterreise aus Italien wegen Visa-Problemen.
Omanyala hatte im September vergangenen Jahres mit 9,77 Sekunden einen afrikanischen Rekord aufgestellt und war damit der neuntschnellste Mann der Geschichte hinter vier US-Amerikanern und drei Jamaikanern. In diesem Jahr waren nur die beiden US-Amerikaner Fred Kerley (9,76) und Trayvon Bromell (9,81) schneller als das Kraftpaket.
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