Gegenbauer tritt als Hertha-Präsident
Werner Gegenbauer hat einen Tag nach dem Klassenerhalt seinen Rücktritt als Präsident des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC erklärt. "Es gibt Momente für Neuanfänge. Und ich denke und spüre, dass heute ein solcher Moment gekommen ist. Mit meinem Entschluss möchte ich einen Neuanfang für die Zukunft von Hertha BSC einleiten", wurde der 71-Jährige in einer Mitteilung des Vereins zitiert.
Hertha hatte am Montag durch ein 2:0 (1:0) im Relegations-Rückspiel beim Zweitligisten Hamburger SV den Klassenerhalt gesichert. Gegenbauer amtierte seit 2008 als Hertha-Präsident, zuletzt waren jedoch Zwistigkeiten zwischen ihm und Investor Lars Windhorst öffentlich geworden. Gegenbauer betonte, dass die Auseinandersetzungen keinen Einfluss auf seine Entscheidung gehabt hätten.
"Ich möchte ausdrücklich klarstellen, dass die momentanen Unstimmigkeiten mit unserem Investor bei meiner Entscheidung keine Rolle gespielt haben. Diese Auseinandersetzung ist nie eine persönliche gewesen. Es ist eine Kontroverse zwischen Hertha BSC und der Tennor Holding", sagte Gegenbauer. Windhorst hatte seit seinem Einstieg im Jahr 2019 375 Millionen Euro investiert.
Bei Bild-TV hatte Windhorst im März gesagt, Gegenbauer gehe es "sehr stark um den eigenen Machterhalt", es gebe "Seilschaften" und "Klüngelei". Er sei nicht gegen das gesamte Präsidium, er sei "ganz klar gegen die Spitze und deren Gefolgsleute". Windhorst hatte seit seinem Einstieg im Jahr 2019 375 Millionen Euro investiert.
Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic nahm Windhorst vor der Mitgliederversammlung am Sonntag, bei welcher der Investor öffentlich sprechen will, in die Pflicht. "Ich erwarte von ihm ein klares Committment zum Verein und eine klare Fürsorgepflicht gegenüber dem Verein, von seiner Seite auch für Ruhe zu sorgen", so der Manager.
Zuvor hatte Hertha bereits mitgeteilt, dass Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller den Verein zum 31. Oktober verlassen wird. Beide Parteien hätten sich auf eine vorzeitige Beendigung des Vertrages verständigt. Schiller war seit 1998 bei den Berlinern tätig. "Dass Ingo Schiller nach einiger Zeit von Bord geht, finde ich schade", sagte Bobic, wobei darin "auch eine Chance" stecke.
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