Erster Dämpfer: Handballer verlieren gegen Kroatien
Deutschlands Handballer haben ihren ersten Dämpfer hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unterlag Angstgegner Kroatien mit 26:31 (13:15) und zeigte im dritten Turnierspiel bei den Olympischen Spielen in Paris ihre bislang schwächste Vorstellung.
Gegen die vom früheren DHB-Coach Dagur Sigurdsson trainierten Kroaten, gegen die Deutschland in diesem Jahr schon zwei Mal verloren hatte, fehlte es an Präzision im Abschluss. Und auch die Abwehr um Torhüter Andreas Wolff bekam nicht den Zugriff wie bei den vorherigen Auftritten gegen Schweden (30:27) und Japan (37:26). Zum besten Werfer avancierte Kapitän Johannes Golla mit acht Treffern.
Mit 4:2 Punkten liegt das deutsche Team zwar weiterhin auf Viertelfinalkurs. In den verbleibenden Vorrundenspielen gegen den WM-Dritten Spanien (Freitag/16.00 Uhr) und Slowenien (4. August/14.00 Uhr) muss es aber wohl noch punkten, um keine böse Überraschung zu erleben. Die besten vier von den sechs Teams erreichen die K.o.-Runde.
"Wir brauchen nicht mehr zu träumen, dass wir Erster werden können, sondern können es uns als realistisches Ziel setzen, wenn wir unsere Leistung von Spiel zu Spiel bringen", hatte Youngster Renars Uscins nach dem Turniertraumstart gesagt und damit klar gemacht: In Paris ist alles möglich für die deutsche Mannschaft.
Doch wie schon in der Olympia-Qualifikation im März (30:33) und bei der Heim-EM im Januar (24:30) taten sich Uscins und seine Mitspieler gegen die als Geheimfavoriten gehandelten Kroaten schwer. Vor allem der Kieler Domagoj Duvnjak und der Melsunger Ivan Martinovic stellten die deutsche Defensive vor Probleme, vorne erlaubte sich das DHB-Team gegen die hart agierende kroatische Abwehr zu viele Fehlwürfe.
Zwar brachte Linkshänder Uscins Deutschland in der zwölften Minute erstmals Führung (5:4), doch die war nach viereinhalb Minuten ohne eigenen Treffer wieder dahin. Nach einer Viertelstunde lagen die Kroaten 7:5 vorn - und gaben diese Führung zunächst bis zur Pause nicht mehr her.
Im zweiten Durchgang blieben die Kroaten vor 5765 Zuschauern in der Arena Paris Süd am Drücker. Begünstigt durch zwei Treffer ins verwaiste deutsche Tor, eines davon quer über das Feld durch Keeper Dominik Kuzmanovic, bauten sie ihren Vorsprung schnell auf 20:15 aus (38.). Die deutsche Mannschaft versuchte weiterhin alles und profitierte von einer Roten Karte gegen Kroatiens Abwehrchef Zvonimir Srna (47./dritte Zeitstrafe). Die Kroaten brachten das Ergebnis aber mit Routine und Cleverness ins Ziel.
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