Leipziger Buchmesse mit Festakt eröffnet
Nach einer dreijährigen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie ist die Leipziger Buchmesse zurück. Gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und dem Bundespräsidenten des Gastlandes Österreich, Alexander Van der Bellen, eröffnete Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) die Messe am Mittwochabend mit einem Festakt. Dabei wurde der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung an die russisch-jüdische Autorin Maria Stepanova verliehen.
Stepanova erhielt den Buchpreis für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider". Sie lebt derzeit im Exil in Deutschland. Der mit 20.000 Euro dotierte Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 vergeben.
Für Besucher und Fachpublikum öffnet die Messe, die mit rund 300.000 Besuchern der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche ist, am Donnerstag die Türen. An diesem Tag wird auch der Preis der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung verliehen.
Bis Sonntag bieten die Buchmesse sowie die parallel dazu laufende Manga-Comic-Con und das traditionelle Lesefest Leipzig liest tausende Veranstaltungen. In den Jahren 2020 und 2021 fiel die Messe wegen der Pandemie aus, im vergangenen Jahr wurde sie wegen Absagen vieler Aussteller kurzfristig gestrichen.
Mit neuen Formaten will die Messe vor allem auf spontane Begegnungen setzen. In einer Buchbar können Besucher Autoren auf einen Kaffee treffen und an moderierten Gesprächsrunden teilnehmen, wie die Organisatoren mitteilten. Das Forum offene Gesellschaft bietet demnach Diskussionen über Demokratie, Diskriminierung, Diversität oder Integration an.
"Für mich besteht der Zauber der Buchmesse auch im glücklichen Zufall, diesen spontanen kleinen und großen Begegnungen, die für wundervolle Gespräche, Momente und Überraschungen sorgen", erklärte Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse. "Die Leipziger Buchmesse hat gefehlt – der Branche und unserem Publikum", erklärte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe.
Nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels von Mittwoch schloss die Buchbranche das erste Quartal 2023 mit einem Umsatzplus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Allerdings ging die Zahl der verkauften Bücher im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Pandemie, im ersten Quartal um sechs Prozent zurück. Verlage und Buchhandel belasteten die Nachwirkungen der Pandemie und der anhaltende Kostendruck, erklärte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.
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