Tausende Feuerwehrleute kämpfen in Portugal gegen Waldbrände - Sieben Tote
In Portugal haben tausende Feuerwehrleute am Dienstag weiter gegen etliche Waldbrände gekämpft. Allein die drei größten Feuer, die in der Region Aveiro im Norden Portugals wüten, zerstörten nach Angaben des Zivilschutzes bis Montagabend etwa 10.000 Hektar Land. Das entspricht in etwa der Fläche, die im gesamten Sommer verbrannte. Sieben Menschen kamen inzwischen ums Leben, darunter mehrere Feuerwehrleute.
Am Dienstag waren laut Zivilschutz im ganzen Land mehr als 3700 Feuerwehrleute sowie rund 20 Löschflugzeuge und -hubschrauber im Einsatz, um etwa 50 Waldbrände zu bekämpfen. Die Löscharbeiten wurden durch starken Wind und hohe Temperaturen erschwert.
Der am Samstag ausgerufene Katastrophenzustand wegen höchster Waldbrandgefahr in weiten Teilen des Landes wurde bis Donnerstagabend verlängert. Die kommenden Tage würden "sehr schwierig", warnte Ministerpräsident Luís Montenegro, der alle seine Termine für Dienstag absagte.
Zivilschutz-Chef André Fernandes gab am Dienstag den Tod von drei Feuerwehrleuten bekannt. Die zwei Frauen und ein Mann seien bei Löscharbeiten in der Nähe von Nelas in der nordportugiesischen Region Viseu getötet worden. Die Zahl der Toten stieg damit auf sieben.
In der Kleinstadt Albergaria-a-Velha war zuvor ein 28-jähriger Brasilianer gestorben, der für ein Forstunternehmen gearbeitet hatte. Er wurde von den Flammen eingeschlossen, als er versucht hatte, Werkzeug vor dem Feuer zu retten. Ein weiterer Mensch starb an einem Herzinfarkt. Am Sonntag war nach Angaben der Regierung bereits ein Feuerwehrmann "plötzlich" gestorben, als er bei einem Einsatz gegen ein Feuer in der Nähe von Oliveira de Azeméis eine Pause gemacht habe.
Besonders schlimm war die Lage in der Region Aveiro. Im Dorf Busturenga versuchten die Menschen am Montag, Haustiere und Habseligkeiten aus gefährdeten Häusern zu retten. Andere versuchten die Flammen mit Wassereimern aufzuhalten. "So etwas habe ich noch nie gesehen", sagte die 67-jährige Maria Fatima der Nachrichtenagentur AFP. "Das ganze Dorf war von den Flammen umzingelt und die Löschflugzeuge kamen wegen des Rauchs nicht durch."
Für das häufig von Waldbränden betroffene Portugal war der Sommer in diesem Jahr vergleichsweise glimpflich verlaufen: Bis Ende August waren 10.300 Hektar in Flammen aufgegangen - ein Drittel der im Vorjahr verbrannten Fläche und nur ein Siebtel des Durchschnittswerts der vergangenen zehn Jahre.
Im Jahr 2017 waren bei katastrophalen Waldbränden im Zentrum Portugals 114 Menschen gestorben, viele von ihnen auf der Flucht vor den Flammen. Seither hat die portugiesische Regierung ihre Mittel für die Prävention von Waldbränden verzehnfacht - und veranschlagt doppelt so viel Geld für die Brandbekämpfung. Experten zufolge führt der menschengemachte Klimawandel zu einer Zunahme und Intensivierung von Waldbränden.
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