Geldwäsche in Eisdiele: Anklage gegen Mafia-Verdächtige in Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen ist Anklage gegen drei mutmaßliche Mitglieder der Mafiaorganisation 'Ndrangheta wegen Geldwäscheverdachts erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf wirft den Männern zwischen 25 und 39 Jahren nach Angaben vom Mittwoch vor, in Siegen eine Eisdiele zur Unterstützung der 'Ndrangheta betrieben zu haben. Die Anweisung zu dem Betrieb sei von einem ranghohen Mitglied der 'Ndrangheta im italienischen Kalabrien gekommen.
In der Siegener Eisdiele sollen die mutmaßlichen Kriminellen banden- und gewerbsmäßig Geldwäsche betrieben haben. Zudem wird ihnen vorgeworfen, sich seit Dezember 2016 als Mitglied in einer ausländischen kriminellen Vereinigung betätigt zu haben.
Bei dem Hintermann, dem ranghohen Mafiamitglied aus Italien, soll es sich den Angaben zufolge um "einen führenden Verantwortlichen im internationalen Kokainhandel" handeln. Er habe rund 400.000 Euro in die Eisdiele investiert. Im Gegenzug sei die Eisdiele zur Wäsche von Geldern aus Drogengeschäften eingesetzt worden.
Daneben habe sie der 'Ndrangheta als Logistikstützpunkt in Nordrhein-Westfalen gedient. Teile der Einnahmen aus dem Tagesgeschäft sollen an weitere 'Ndrangheta-Mitglieder in Italien abgeführt worden sein.
Die Ermittlungen kamen im Juli 2020 durch italienische Strafverfolgungsbehörden ins Rollen. In der Folge wurde länderübergreifend zusammengearbeitet. Im Mai 2023 wurden die Verdächtigen bei einer Razzia festgenommen. Sie sitzen seither in Untersuchungshaft.
Die Anklageerhebung erfolgte durch die bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Dortmund.
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